Eigentlich ist Weihnachten ja schon vorbei, aber ich hatte erst jetzt Zeit, diesen Comicband von Roman Dirge (Autor) und Steven Daily (Illustrator) zu lesen. Im Prinzip ist es ein sehr, sehr dünnes Büchlein über eine niedliche und gruselige Weihnachtsgeschichte.
Worum geht es?
Die kleine Lumie hat einen nervigen und grausamen Bruder namens Billy, der ihr immer wieder Streiche spielt. Ihr einziger Schutz ist ihr Zimmer und die Zeit um Weihnachten, wenn Billy damit beschäftigt ist, was er als Geschenk bekommt.
Während sich Billy dieses Jahr (wieder einmal) alle möglichen Plastikwaffen wünscht, mit denen er seine Schwester quälen kann, sehnt sich Lumie (wieder einmal) nach einem Tierchen, das sie liebhaben und knuddeln kann.
Zufälligerweise verirrt sich ausgerechnet zum Weihnachtsmorgen ein kleines, insektenartiges Monster ins Haus auf der Suche nach etwas Essbarem und schläft vollgefressen unter dem Weihnachtsbaum ein. Geweckt von den beiden Kindern frisst das Monster einfach Billy auf, als dieser es quälen will.
Zwar ist es es Lumie etwas unangenehm, dass ihr Bruder nicht mehr da ist, aber umgekehrt entdeckt sie nun eine neue und spannende Welt. Ihr kleines Monster nimmt sie überall hin mit und wenn es hungrig ist, verschwinden plötzlich rundherum Kinder oder werden durch Pappfiguren ersetzt. Zu klären ist nun nur noch, womit sie das Monster in Zukunft füttern soll, wenn es niemand mehr gibt.
Mein Fazit
Wie alle Geschichten von Roman Dirge finde ich die Geschichte sehr charmant und gruselig-niedlich im Gothic-Stil geschrieben. Die Zeichnungen sind durch Steven Daily naturgemäß etwas anders gehalten als die Lenore-Bände, haben durch ihren weihnachtlich-malerischen Stil aber ihren eigenen und – wie ich finde – passenden Stil.
Einziges Manko, wenn ich denn etwas kritisieren kann, ist der Umstand, dass die Geschichte an und für sich zwar nett, aber nicht revolutionär ist. Monster-rettet-kleines-schwaches-Kind-und-wird-zum-Freund ist einfach ein relativ häufiges Grundthema, bei dem irgendwie deshalb noch etwas fehlt, um wirklich besonders zu sein. Insgesamt finde ich das Büchlein mit unter 50 Seiten außerdem schon sehr mager, es hätten ruhig noch ein paar andere Geschichten Platz gehabt.
Aber dies sind wirklich Kleinigkeiten, in Summe eine nette Weihnachtsgeschichte im Stil von „Nightmare Before Christmas“ & Co, sozusagen eine „Wahllektüre“ von Dirge neben der „Pflichtlektüre“ Lenore.
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Och, wie niedlich! Und dabei so tödlich!!! Muhahahahah!